Die Linie
Dass sie mit allem
spielen und tanzen kann
losgelöst die Grenzen sprengt
Freiheit atmet
Wahrheit sucht
Chaos und Ruhe stiftet
sich freudig formt
bis sie nackt dasteht
(erstveröffentlicht in Schreibtisch, Edition federleicht 2018)
sehnsucht
als recke sich eine knospe
auf der suche nach licht
biege ihre stengel
strecke sich.
als fülle sie
ihre knospen
öffne sie langsam
verströme ihren duft.
(erstveröffentlicht in Schreibtisch, Edition federleicht 2018)
die erzählung
Liebesbrief
Im Umschlag Worte
eines inneren Kampfes.
Spuren der Ungewissheit
auf der Hülle.
Im Sitzen und
mit Musik?
Das Öffnen
fällt schwer.
Spuren meines Kampfes
in Deinen Augen …
Lach ich
fliehe ich?
Verzweifele nicht.
Nichts bleibt.
(erstveröffentlicht, Literaturpodium, Erzählungen + Gedichte über die Liebe, 2019)
morgenstimmung
die schwarzen perlen
klappern gläsern
sie entgleiten dem morgen
im grauen tuch aus seide
das die sonne nur ahnen lässt
(erstveröffentlicht in
experimenta, 05.2018)
Stumme Blüte
Stumme Blüte
Nähe suchend
durstiges Schweigen
der Hals
lang verrenkt.
Zwei Blätter
umarmen
versöhnlich intim.
Sie erblüht
wortlos beschützt.
(Anthologie "Wilde Rosen", Sperlingverlag, 2018)
Der Brief
Landschaft aus Worten,
Worte, die wachsen,
Buchstaben, die erblühen,
Sätze, die wie Bäume die Lichtung umarmen.
Duft, der durch die Zeilen zieht,
Regen, der rieselt,
Nebel, der Geheimnisse birgt,
Wind, der Klarheit übers Papier fegt,
Rätsel aufgibt.
Wärme, die das Herz bewegt.
(erstveröffentlicht Frankfurter Bibliothek, 2016)
Der Baum X
Die dicht fallenden Flocken
hüllen Farben
schlucken Konturen
tauchen die alten Relikte
mit den knorrigen Rinden
in eine Landschaft aus weißen Pinselstrichen.
Die Hände des Schnees
über die Borke streifen
verhüllen
verdecken kleben
Äste und Gabeln
mit Zeit bedecken.
(veröffentlicht in "Reibeisen Heft Nr. 36" , Literaturmagazin Kapfenberg, Österreich)
Gedichte
Die Zeit spielt Fangen.
Im Schweigen der verstummten Welt
sucht das Glück sein Werk
zwischen die Zeilen zu schummeln.
(erstveröffentlicht in experimenta, 05.2018)
Der Schrei
schmale graswege
eingetrampelt in
bauchhohe grasgewirke
verfädeln sich sanft
um halme ähren
raschelnd zerzaust das
wispernde geflüster
leisen schritten folgend
schwere reifen schneiden wunden
pressen und erdrücken
zartes chaos
vertreiben zitterndes wippen
langer gräser
verletzen die musik des windes
schaben auspuffgase und motorenschrei
in klebrige erde
(erstveröffentlicht in experimenta, 05.2018)
Dein Schatten
Verborgen hinter
gläsernen Geästen
vereiste Wege
klirrend leis
ihr Knirschen streuen
So licht der Schatten
der da huscht -
ein Bein ein Fuß
ein letzter Hauch
das Warten bleibt
(erstveröffentlicht Edition Trèves, verschenk-kalender, 2019)